Die Suche nach einem Auto ...

Ankunftshalle Flughafen in Christchurch
Ankunftshalle Flughafen in Christchurch

Am Morgen des 05.10.2016 hieß es wiedermal, sich zu verabschieden... von all den Roommates, neuen Freunden und Bekannten, Mitreisenden und Wegbegleitern. Wir alle hatten die Erfahrungen und Erlebnisse der letzten Woche gemein (ja, knapp eine Woche sind wir jetzt schon am anderen Ende der Welt). Die überbordenden Eindrücke in den ersten Tagen, die anfängliche Planlosigkeit, die z.T. verzweifelte Suche nach Job oder Auto, die Probleme an das eigenen Geld hier zu kommen (unvorstellbar: wir heben in Hinblick auf den geplanten Autokauf jetzt schon seit 2 Tagen unser Tageslimit der Kreditkarten ab, um dann auch ja alles bereit zu haben... pfff...). Insgesamt halfen wir Neuankömmlinge uns gegenseitig aus: jeder mit seinen gemachten Erfahrungen, Tipps und Empfehlungen. Natürlich stand uns auch das IEP Büro jederzeit zur Seite, aber bestimmte Fehler, wie einen nicht unerheblichen Geldbetrag auf eine Visa-Kartennummer überweisen zu wollen, muss man wohl selbst machen, um daraus schlau zu werden... ich hoffe sehr, dass das Geld den Weg zurück findet ;).  Wir sind gespannt: in den nächsten Tagen sollten Lea und Calin, Paula und Christian und wir zwei ein Auto haben, WENN alles gut geht. Aber vorerst sagten wir Tschüß zu Ann, Moritz und Claudius.  Denn wir brachen auf die Südinsel auf und waren damit doch weiter ab vom Schuss als all die anderen.

Wir landeten nach einem kurzen und unkomplizierten Flug (ich hatte nichtmal das inbegriffene Frühstück und den Tee fertig, als es nach 1,5 h bereits hieß "bereit machen zum Landeanflug".) sicher in Christchurch.

Christchurch mit Blick auf die Southern Alps ist ganz anders als Auckland: Die größte Stadt der Südinsel (und 3. größte Stadt Neuseelands) ist nicht in die Höhe, sondern eher in die Breite gebaut. Die Straßen sind grade und unterteilen die Stadt in lauter Quadrate. Ansonsten imponierte die Stadt bei der Fahrt vom Flughafen zur Unterkunft (Kiwi House Hostel) als eine einzig große Baustelle.Man sieht noch deutlich die Spuren des Erdbebens vom Februar 2011. Überall freie Stellen, wo Häuser abgerissen wurden... an einer Stelle stehen dutzende von schneeweißen Stühlen... jeder anders. Vom Rollstuhl zum Kinderhochsitz zur Babytragschale... Barhocker... alte und moderne Stühle... Jeder Stuhl eine Erinnerung an Verstorbene des Hauses, was vorher dort stand. Ein Ort zum Gedenken mitten in der Stadt... man solle sich einen Stuhl aussuchen, der einen in den Bann zieht, sich darauf setzen und einfach nur verweilen.

Überall wird die Stadt wieder aufgebaut. Der Stadtkern lässt noch erahnen, wie sie einmal aussah mit ihren Straßenbahnschienen und der kleinen Straßenbahn. Teilweise wirkt es aber auch wie eine Geisterstadt... gerade nach den Eindrücken vom trubeligen Auckland.

Japanisches Kiwi House Hostel :)
Japanisches Kiwi House Hostel :)

Zum Hostel selbst: Wie wir später erfuhren hatte das "Kiwi House" in der näheren Umgebung den Spitznamen "Japanese House"... da es nicht von Einheimischen geleitet wurde. Alles in allem ist es ein wahrer Erholungsort  nach dem Nomads. In einem ruhigen Teil der Stadt gelegen mit super gemütlichem Aufenthaltsraum, großer sauberer Küche, viel Platz im Kühlschrank und den Zimmern zugeordneten Staufächern für Essen und Trinken! :)

Hier lernten wir Kira und Jonas kennen, die mit dafür sorgten, dass sich unser Fach füllte! Super lieb! Öl, Gewürze, Honig und ein Feuerzeug waren am Ende ihrer Reise übrig. Es war ein sehr unterhaltsames und witziges erstes Frühstück im Kiwi House für uns mit vielen Reiseerlebnissen der Beiden!

Um die Ecke gab es verschiedene kleinere Läden zum Essenkaufen. Wer richtig sparen will, sollte allerdings den etwas längeren Weg zum Pakn save auf sich nehmen... Ein rieeeesiger Laden im Baumarkstyle ;) Eigentlich durfte ich keine Fotos machen... allerdings kam die Info zu spät und ich hatte schon eins im Kasten... upsi ;)

Antonys farbenfrohes BBH Hostel
Antonys farbenfrohes BBH Hostel

Zur Autosuche: Vom Hostel aus machten wir uns auf den Weg zu Antony. Kai hatte Antonys Adresse im Internet gefunden mit der Info, dass er alte Autos zu Campingtauglichen Autos für Backpacker umbaute. Was wir nicht wussten war, dass Antony sogar Hostelpapa war. Perfekt. Schlechte Beurteilungen konnte er also nicht gebrauchen und Verschwinden mit einer Anzahlung war auch nicht einfach drin ;) Sein Hostel sah urgemütlich aus und die Katze, die dort mitwohnte hatte uns sofort in ihren Bann gezogen. Auf einem Hof hatte Antony allerlei Autos rumstehen... und schon hatten wir eins im Auge... etwas teurer als geplant (Preis war nicht verhandelbar), aber sogar Allradantrieb... Schneller als erwartet... komisches Gefühl. In Auckland war es die Regel sich erstmal mehrere Autos anzugucken... Hier hatten wir gleich ein gutes Gefühl (was auch an Antony selbst lag...). Baujahr 1999, 160 000 km runter... Benziner, Schaltwagen... und komplette Ausrüstung mit inbegriffen (Zelt, Schlafsäcke, eingebautes Bett, "Küche" im Kofferraum mit Kocher, Campingmöbel, Geschirr... wir fanden sogar ein Schnorchelset und einen Sonnenhut :D). Was noch länger suchen, wenn die Konditionen und der Zustand stimmten? Kai checkte das Auto und fachsimpelte mit Antony, während ich ... nunja ich sah mir das Aussehen und die Farbe des Autos an ;) Für alle, die noch mehr wissen wollen: Es ist wohl ein Nissan Serena und er ist grau. So! :)

 

Nach 2 Tagen hatten wir endlich das Geld zusammen und können berichten: Wir sind jetzt flexibel und mobil und haben das erste Etappenziel erreicht: Autobesitzer. Nächstes Ziel: Job (erste Bewerbung ist bereits geschrieben und abgesendet... abwarten und Daumen drücken)! Bis dahin: Günstig wohnen (sollte mit dem Auto klappen) und die Gegend erkunden. Müssen erstmal einen Plan machen, wo es als nächstes hingeht.

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Kommentare: 3
  • #1

    Flips (Samstag, 08 Oktober 2016 17:59)

    Glückwunsch! Hört sich ja alles ganz gut an. =)

  • #2

    Sarah (Sonntag, 09 Oktober 2016 08:55)

    Glückwunsch ihr Autobesitzer!
    Klingt ja nach dem perfekten Fortbewegungsmittel!
    Es macht sehr viel Spaß den Blog zu verfolgen, wie als wäre man dabei :P

  • #3

    Lars L. (Montag, 10 Oktober 2016 13:04)

    Erstmal Glückwunsch zum Auto.
    Mit Auckland ist mit Abstand die Größte, Belebteste und von den Strassen komplizierteste Stadt in NZ. Ab jetzt müßt ihr nur noch hoffen das es Asphalt gibt :)
    Hättest du mich mal gefragt, dann hätte ich dir das ein oder andere erspart :P
    In Christchurch solltet ihr auf jeden Fall in den Botanischen Garten (ist kostenlos) und ein Ausflug nach Lyttelton lohnt sich (schöne Hafenstadt, ca. 11-12 km weg).
    Und wenn ihr nach Queenstown fahrt, dann unbedingt zur Fergburger! Und Eis essen bei Patagonia Chocolates :)