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So schön sieht die Elaine Bucht also bei Sonnenschein aus... joah, da lässts sich doch gut campen :)
So schön sieht die Elaine Bucht also bei Sonnenschein aus... joah, da lässts sich doch gut campen :)

 

Unter diesem Motto wollten wir unsere Reise fortsetzen... aber bevor wir an das nächste Parken denken konnten, galt es, den French Pass zu erkunden. Den Namen verdankt er dem ersten Europäer (ein Franzose D´Urville, wer hätte das gedacht), der sein Schiff damals durch diese für Seefahrer sehr gefährliche Meerenge zwischen den Ausläufern der Südinsel und der kleinen Insel D´Urville manövrierte. Besonders die Gezeiten, die die Schiffe ordentlich Fahrt aufnehmen lassen und die vielen Felsen unter der Wasseroberfläche sind das Tückische daran. Wir waren gespannt und freuten uns auf die Ausblicke, die diese Fahrt versprach, vor allen Dingen, als wir morgens bei schönstem Sonnenschein unsere Köpfe aus dem Campervan steckten! Perfekt, keine weitere Zeit vergeuden (natürlich haben wir trotzdem schön gefrühstückt... das Toast wurde halt in der Pfanne getoastet... so viel Zeit muss sein ;)) und auf ging die Fahrt. Die gesamten Straßen waren unbefestigt und wir fuhren wunderschöne Schotterstraßen, was einfach viel spannender als Beton ist! Auf die sagenhaften Ausblicke mussten wir nicht lange warten. Bereits nach den ersten Bergen, die wir uns hochgeschraubt hatten, konnten wir an einem Aussichtspunkt anhalten und den Blick weit über die durch unzählige Meeresbuchten zerklüftete Berglandschaft schweifen lassen... Die Palmen rahmten das Ganze perfekt ein!

 

Und so gestalteten sich auch die nächsten paar Stunden: Auf dem Berggrat fahrend, zeigten sich sowohl links, als auch rechts weit unter uns zahlreiche Meeresbuchten und geheime Strände. :) Wir fuhren die gesamte Halbinsel bis zum letzten Ort „Frenchpass“ und beobachteten das rege Treiben am Strand: viele Fischer brachten ihre Boote zu Wasser, einige fütterten die Möwen mit alten Fischabfällen und es war der Punkt, von wo aus eine Fähre zur Insel übersetzte. Ein schöner Ort (auch vom Lookout hatte man einen schönen Blick auf dieses friedliche Dörfchen), aber eben auch ziemlich beschäftigtes Treiben. Wir waren froh, die letzte Nacht in der doch deutlich ruhigeren Elaine Bay verbracht zu haben. Von einer weiteren kleineren Wanderung sahen wir die Meeresenge nochmal von näher und verbrachten einige Zeit an einem der geheimen, menschenleeren Strände.

 

 

Auf dem Weg zurück vom French Pass sahen wir diesmal, was am Vortag in dichtem Nebel an uns vorbeizog. Alleine diese Strecke entlohnte schon für die extra Kilometer hin und zurück. :) Zurück auf dem Highway ging es weiter Richtung Süden. Kurz vor Blenheim bogen wir ab, um zur Mill Flat Campside zu kommen, ein Campingplatz, der laut unseren Informationen nur für Allradfahrzeuge erreichbar war und damit Ruhe vor zu vielen Campern versprach! Kai war ein Meister im Ausfindigmachen solcher Plätze. Und es wurde nicht zu viel versprochen: Nach einer Offroad-Schotterstraße standen wir vor einem steinigen Flussbett. Es sah nicht allzu tief aus oder steil aus. Dank aller vier Räder und einem nicht ganz so tief gesetzten Auto passierten wir den Fluss ohne größere Probleme, auch wenn einige Steine von unten einmal angeklopft hatten. Gefühlt waren wir fast da, als wir um die nächste Ecke bogen und einen Baum vor uns liegen sahen! Ok... das schafft auch ein 4 WD Auto nicht... ein Abschleppseil hatten wir nicht zur Hand, der Baum war zu schwer um ihn so von der Straße zu ziehen... aber noch waren wir nicht am Ende unseres Lateins... Falls sich irgendwer nochmal fragen sollte, warum zum Zubehör des Autos eine Handsäge verkauft wurde...: GENAU für solche Fälle! Kai machte sich frisch ans Werk und ruckzuck war der Stamm durchgesägt, die Baumhälften beiseite gezerrt und wir konnten unseren Weg fortsetzen. Also merken: Achtet beim Autokauf darauf, eine Handsäge inklusive zu bekommen! Man weiß nie, wann man die mal gebrauchen kann. Nach der Aktion erwarteten wir, wirklich die einzigen auf dem Platz zu sein und staunten nicht schlecht, als bereits ein Jeep mit zwei Kiwi-Mädels da stand. Aber auf dieser RIESEN Lichtung am Fuße eines Berges war ein Auto gleich kein Auto! Es war so ein schöner Platz, direkt an einem Fluss. Den machten wir uns auch gleich zu Nutze, füllten unsere Campingdusche (neu erworben und das musste natürlich ausprobiert werden) und hüpften von den Felsen in die tiefste Stelle des Flusses. Das Wasser war deutlich kälter als das, des Motueka Rivers... aber eine willkommene Erfrischung! Die zwei Mädels sahen uns nur ungläubig zu und kuschelten sich noch mehr in ihre Pullis ein.

 

Danach erkundeten wir die weitere Umgebung: es gab einen kleinen Rundweg durch den Wald und zu einer Swingbridge samt Picnic-Area. Das Laufen hatte hungrig gemacht und wir genossen in der Ruhe des Waldes unser Abendbrot. Es hätte alles perfekt sein können, wären da nicht die blutrünstigen Sandflies, die bald über uns herfielen! Bewegung half und nach einer kleinen Runde Fußball spielten wir zu viert mit unseren Campnachbarn Frisbee! Dabei erfuhren wir, dass die zwei von der Nordinsel kamen und dort in einem Skigebiet arbeiteten und über den Sommer über natürlich frei hatten. Als sie den Weg zum Camp gefahren waren, versperrte noch kein Baum den Weg. Wir guckten alle nicht schlecht, als uns klar wurde, dass der Baum in der halben Stunde umgekippt sein musste, die zwischen ihrer und unserer Ankunft lag. Die Sandflies zwangen uns bald ins Bett. Leider hatte die Sonne nicht mehr ausgereicht, um unser Duschwasser zu erwärmen... aber dafür hatten wir durch die Dusche eine perfekte Gelegenheit, unser Geschirr am Auto abzuwaschen. :)

 

Die Innenstadt von Blenheim
Die Innenstadt von Blenheim

 

Am nächsten Morgen (04.02.2017) nach einem morgendlichen kalten Bad im Fluss für Kai fuhren wir nach Blenheim, vornehmlich um unsere weitere Reise zu planen. Wir suchten und fanden die Bibliothek und verbrachten eine kurze Weile dort. Leider hatten wir nicht bedacht, dass selbst die Bibliothek an einem Samstag nicht ewig auf hat, so dass unsere Planung sehr kurz ausfiel (reicht aber immerhin aus, um eine White Water Rafting Tour zu buchen! Am 07.02. mussten wir also in Murchison sein... das war einfach). Wir machten heute einen ganz ruhigen Tag mit Internet, Pizza essen und Einkaufen, bevor wir unseren Weg nach St. Arnaud (Richtung Westen) fortsetzten. Etwas hinter St. Arnaud checkten wir auf der Campsite Teetotal direkt neben einem viereckigen Schlittschuhlaufsee (zumindest im Winter) ein. Morgen stand ein laufintensiver Tag an... mal sehen, was wir alles schaffen würden... es gab hier genug Wanderwege in den Nelson Lakes NP. :)

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Heidi (Dienstag, 21 Februar 2017 13:52)

    Haben Delfine nicht spitz zulaufende Schauzen???? Dann wohl doch eher "Whale-Rider"!

  • #2

    Anja (Dienstag, 21 Februar 2017 23:25)

    In diesem Fall ist es ein rundkopfdelfin ;) ein ziemlich bekannter obendrein: pelorous Jack war der erste Delfin, der hier gesichtet wurde und hinter den Booten durch die Passage schwamm... Er hat wohl auch Schiffe vorm Schiffbruch bewahrt, bevor er verschwand und nicht mehr gesehen wurde. Wusstest du, dass orcas auch Delfine ohne spitze Schnauze sind? :)

  • #3

    Heidi (Mittwoch, 22 Februar 2017 23:40)

    Ok. Absolut überzeugt und noch was dabei gelernt! Interessante Hintergrundgeschichte und die Skulptur steht da nicht nur "zufällig".