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Ra kai hau tu ... Der Schöpfer des Nelson Lakes Nationalparkes laut der Maori Legenden
Ra kai hau tu ... Der Schöpfer des Nelson Lakes Nationalparkes laut der Maori Legenden

 

 

 

Das Motueka Valley entließ uns einfach nicht aus seinem Bann... aber ich greife vor. Zurück zum Morgen des 05.02.2016: Wir wachten bei schönstem Sonnenwetter auf, was natürlich perfekt in unseren Wanderplan passte! Aber um die perfekte Strecke für einen Tag zu planen, machten wir uns als erstes zurück auf den Weg zur I-Site von St. Arnaud. Von hier starteten auch viele Mehrtageswanderungen und um einen guten Einblick durch eine Eintageswanderung in den Nelsons Lakes NP zu bekommen, wollten wir unsere Route weise wählen. Die Seen und die Berglandschaft dieses Nationalparkes in den Südlichen neuseeländischen Alpen war stark geformt durch die letzte Eiszeit. An einen der größeren Seen befand sich die I-Site: Lake Rotoiti am Fuße des 1421m hohen Mount Robert. Perfekt: Wir wollten die 5 Stunden Tour um den Gipfel des Berges verbinden, um den See und die Landschaft von oben zu sehen und dann ins Tal steigen, am Ufer des Sees entlanglaufen bis zu einem Wasserfall: die Whisky Falls. Obwohl das eine ganz ordentliche Strecke war, wollten wir es uns nicht entgehen lassen, einmal zum touristischen Steg des Sees hinunterzulaufen. Immerhin waren wir eh fast da. Überall ließen hier wieder Menschen ihre Boote zu Wasser und neben Enten tummelten sich unzählige riesige Aale unter dem Steg! So gar nicht scheu, kamen sie ganz nah an die Kamera heran, als ich ein Foto von ihnen machen wollte! Komische Fische! :)

 

Das sind sie, die Momente die für die Anstrengung entlohnen :)
Das sind sie, die Momente die für die Anstrengung entlohnen :)

 

 

Vom Parkplatz des Mount Roberts begannen wir mit dem steilen Aufstieg... und das war nicht ohne! Wir überholten immer mal die Mehrtageswanderer mit ihren riesigen Rucksäcken... schon ich ohne schweres Gepäck hatte ordentlich mit der Steigung zu tun... für die anderen musste es noch um ein vielfaches anstrengender sein. Aber man wurde mit einer immer besser werdenden Aussicht auf den Lake Rotoiti entlohnt! Immer dann, wenn man sich fragte, warum man sich das eigentlich antat, reichte ein Blick hinunter ins Tal! :)

 

 

Auf dem Berggipfel angekommen waren wir weit über der Baumgrenze und die alpine Pflanzenwelt mit diversen Berghütten begrüßte uns erneut. Der Weg ins Tal gestaltete sich zum Glück nicht ganz so steil... Unten konnten wir schon den See sehen... irgendwo da musste doch eh unser Weg sein. Wir trafen eine folgenschwere Fehlentscheidung: Warum nicht abkürzen?! Ich will an dieser Stelle nicht zu sehr ausholen: Es war einfach dumm von uns, den Pfad zu verlassen und sich so den Hang hinunter durchzuschlagen. Zeit und Kraft haben wir so in keinster Weise gespart und wir waren heilfroh, als wir endlich am Ufer des Sees unseren Weg wiederhatten! :)

 

Abstieg gelungen... Nun erstmal eine Abkühlung im See
Abstieg gelungen... Nun erstmal eine Abkühlung im See

 

Umso mehr genossen wir die Verschnaufpause am Wasserfall und die kühle Erfrischung im See von einem Steg aus. Wären da nicht diese fiesen Sandfliegen, die uns erneut den Rückzug antreten ließen! :) Ziemlich erschöpft von den Kilometern fuhren wir am Abend weiter... Wir waren mal wieder auf der Suche nach einem schönen möglichst günstigen Campingplatz... Oha, da oben gab es einen kostenlosen: Die Clark Side! Perfekt dachten wir noch, bis wir registrierten, dass auf der nächsten Seite unserer Atlasseite schon wieder das Motuekavalley zu finden war! Also weit waren wir wirklich noch nicht gekommen für die ganzen verfahrenen Kilometer! :) Aber dafür hatten wir tolle Dinge gesehen und erlebt! Wir würden es jederzeit wieder genau so machen und in so einem Jahr ist ja wirklich der Weg das Ziel! :) So suchten wir uns einen schönen Platz auf der Lichtung (wieder neben einem Fluss und fast allein, eine Toilette gab es nirgends und auch kein Schild, dass dies eine offizielle Campsite ist... aber eben auch keine Verbotsschilder), kochten unser Abendbrot und entlohnten uns für die Anstrengungen des Tages mit einem Bier!

 

 

Den nächsten Tag brauchten wir dann tatsächlich um uns etwas von dem vorherigen Wandertag zu erholen! Wir hatten zwar einige kleine Ausflugsziele (vor allen Dingen fuhren wir wieder weiter südlich und entfernten uns damit wieder vom Motueka Valley), aber keine großen Sachen. Zusammengefasst war das alles eher ein Erholungstag. Wir folgten einem Weg auf unserer Karte zu den Huia Caves... fanden auch die Felsen und den Fluss (es handelt sich hierbei um eine Stromhöhle... also eine Höhle, in der ein Fluss fließt), aber hatten keine Nerven an irgendwelchen Felswänden entlang zu klettern. Deshalb ließen wir dieses Unterfangen ruhen. Auch von einem Bad im größten See des Nelson Lakes NP Rotoroa mussten wir aufgrund der blutrünstigen, blutsaugenden, kleinen lästigen Vampire Neuseelands absehen! Nicht mal auf die Toilette konnte man gehen, ohne sich den Po mit Insektenschutzspray einzusprühen. Nachdem wir mehrfach gehört hatten, dass es nichts gäbe, was vor diesen Viechern schützt, waren wir mehr als froh, dass unser Spray sie auf ausreichenden Beißabstand hielt! Trotzdem flogen sie einem immer vorm Gesicht rum und das war wohl einer der Gründe, warum permanent jeder den anderen Mitmenschen in seiner Umgebung zuwinkte! ;) Schon von weiten sahen wir die Menschen am Strand des Sees winken und waren vorbereitet. Schön, sah es natürlich trotzdem aus und wie schon oft hier gesehen, hielten sich viele schwarze Schwäne in diesem See auf.

 

Danach setzten wir unsere Reise nach Murchison fort: so konnten wir gleich gucken, wo wir morgen zum Rafting hinmüssten, etwas einkaufen und mal wieder Essen gehen. Murchison erinnerte noch sehr an den damaligen Goldrausch... auch im angrenzenden Bullver River suchte man damals uneermüdlich nach Gold und ein Teil der Stadt sah noch so aus, wie Wilder Westen!

 

 

Als der Himmel mehr und mehr zuzog fuhren wir ein kleins Stück die Straße zurück ins Owen River Recreation Reserve um wieder neben einen Fluss zu schlafen. Diesen Platz hatten wir uns einmal wegen der schönen Lage und zum anderen aufgrund der warmen Duschen ausgesucht: Es waren zwar nur Containerduschen, aber besser als nichts! Wir genossen die heißen Duschen und flüchteten vor den Sandfliegen und abertausenden Wespen ins Auto. Das war das erste und bisher einzige Mal, dass wir auf Regen hofften. Denn im Auto war es so heiß, aber vor dem Auto lauerten die Sandfliegen. Leider regnete es erst sehr spät... aber das brachte die ersehnte Abkühlung! Hoffentlich würde es nicht so viel regnen, dass der Fluss aus seinen Ufern stieg, sonst würde unsere Rafting Tour morgen ins Wasser fallen. Lassen wir uns überraschen! Ändern könnten wir es so oder so nicht. :)

 

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